Das Nordburgenland zeichnet sich durch ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz mit zahlreichen Regionallinien und Bahnverbindungen aus. Dennoch gibt es bis dato nach wie vor Lücken im öffentlichen Verkehr, vor allem in der „first“ und „last-mile“, sprich die infrastrukturelle Anbindung zu den Bahn- bzw. Busachsen, welche ab dem 1. Dezember durch das „BAST“ effizient geschlossen werden können. Durch die Erweiterung ins Nordburgenland stehen den Fahrgästen zusätzlich 822 neue Haltepunkte und Haltestellen zur Verfügung. Das Burgenländische Anrufsammeltaxi ergänzt bestehende Angebote im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und sorgt für eine noch bessere Erreichbarkeit der Gemeinden sowie den Zielen von Bevölkerung und Touristinnen wie auch Touristen ohne einen eigenen PKW.
Besonders für den Tourismus ist die Einführung des „BAST“ im Norden des Landes eine innovative Neuerung. Der Neusiedler See, die Thermen des Seewinkels, die Seefestspiele Mörbisch, der Familypark und die Opernfestspiele in St. Margarethen sowie viele weitere Attraktionen können künftig bequem und umweltfreundlich mit dem „BAST“ erreicht werden. Ein weiterer Vorteil für Pendlerinnen und Pendler: Das Nordburgenland verfügt über zahlreiche Bahnhöfe, die nun durch das „BAST“ auch ohne privaten PKW erreichbar sind. Die Bedienzeiten im Nordburgenland sind an die kürzeren Wege in die umliegenden Großstädte angepasst – das „BAST” ist von Montag bis Sonntag von 04:30 Uhr bis 20:30 Uhr für die Fahrgäste im Einsatz.
Für die Freistadt Rust habe das „BAST“ mehrere wichtige Komponenten, betonte der Ruster Bürgermeister Gerold Stagl. Mit den 14 Haltepunkten in der Stadt werde für Jung und Alt eine hohe Mobilität geboten, auch für Gäste sei es nun einfacher, in alle Tourismusgemeinden rund um den Neusiedler See mit Öffis anzureisen. Zudem sei es für alle Gemeinden und Städte wichtig, CO2-Emissionen zu reduzieren. Für das „BAST“ gebe es in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz, die Stadt Rust werde das neue Öffi-Angebot bewerben. „Das ‚BAST‘ ist gut gemacht und ein tolles Angebot“, unterstrich Stagl.
„BAST“-Erfolgsgeschichte: Bereits rund 115.000 Fahrgäste seit Beginn
Er habe bei der Einführung des „BAST“ im Süd- und Mittelburgenland am 4. September 2023 von einem „neuen Zeitalter im öffentlichen Verkehr“ gesprochen, so der Verkehrslandesrat. „Diese Vision hat alle Erwartungen übertroffen: Wir haben in diesem Jahr schon die 100.000-Fahrgast-Marke mit dem ‚BAST‘ geknackt, seit Beginn waren bereits 115.000 Fahrgäste mit dem Anrufsammeltaxi unterwegs. Mit mittlerweile rund 400 Fahrten pro Tag findet das ‚BAST‘ optimalen Anklang in den bestehenden Bediengebieten und bringt wöchentlich tausende Fahrgäste zu den Bus- und Bahnachsen. Ob als Zubringer zu den B-Linien, Freizeitfahrten oder den Arbeitsweg in der Region – das ‚BAST‘ ist mittlerweile fixer Bestandteil des öffentlichen Verkehrs im Burgenland“, so Dorner. Mit der Ausweitung der Betriebszeiten auf das Wochenende und der „BAST“-Einführung im Bezirk Mattersburg am 1. Juli 2024 konnte der Bevölkerung eine weitere Möglichkeit zur Nutzung des öffentlichen Verkehrs geboten werden.
Das „BAST“ hat sich als „lernendes System“ etabliert: Seit seinem Start konnten zahlreiche Optimierungen umgesetzt werden, welche auf das Feedback der Fahrgäste zurückgehen. „Die steigenden Fahrgastzahlen im ‚BAST‘ als auch auf den Buslinien zeigen uns, dass unser Verkehrskonzept anläuft und in der Bevölkerung als integriertes und ganzheitliches ÖPNV-System angenommen wird. Wichtig für uns ist, dass die Burgenländerinnen und Burgenländer das BAST mit uns mitgestalten. So haben beispielsweise die laufenden Fahrgastanalysen im Bezirk Mattersburg ergeben, dass die Kopplung der Bedienzeiten der nördlichen Bezirke zur Erleichterung des bezirksübergreifenden Betriebs notwendig ist. Dies bringt wiederum Vorteile für jene Fahrgäste, welche das ‚BAST‘ zwischen den Bezirken Mattersburg und Eisenstadt-Umgebung nutzen wollen“, so VBB-Geschäftsführer Wolfgang Werderits. „Unser Ziel ist es, den öffentlichen Verkehr für alle nutzbar zu machen, auch wer kein eigenes Auto hat, soll sicher und zuverlässig seinen Mobilitätsbedürfnissen nachkommen können. Wir wollen das öffentliche Verkehrsangebot für die Bevölkerung zugänglicher und für den Alltag besser nutzbar gestalten, daher ist uns der persönliche Kontakt und die 24/7-Erreichbarkeit über unsere Hotline 0800 500 805 ein besonderes Anliegen.“
„BAST“-Ausweitung als Grundstein für gute Zusammenarbeit
Mit insgesamt 3.711 Haltepunkten und Haltestellen im gesamten Burgenland steht den Burgenländerinnen und Burgenländern ab 1. Dezember 2024 ein umfassend vernetztes und flexibles System zur Verfügung, das den öffentlichen Verkehr in jeder Region zugänglich macht und einen Lückenschluss im öffentlichen Verkehr ermöglicht.
Alle 52 Gemeinden aus dem Nordburgenland sind bei der Ausweitung des „BAST” ab 1. Dezember 2024 mit an Bord – burgenlandweit profitieren somit 171 Gemeinden von dem flächendeckenden Erfolgskonzept des Burgenländischen Anrufsammeltaxis. Ob Stadtgemeinde, Tourismus-Hotspot oder kleine Gemeinde – die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sehen und schätzen die künftigen Vorteile, die das „BAST” für Bevölkerung und Tourismus bringen. „Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit, bei der ein wichtiger Schritt für mehr Mobilität der Burgenländerinnen und Burgenländer umgesetzt werden konnte”, zeigt sich Werderits begeistert.
„Unser Ziel war und ist es, im ganzen Land für eine flächendeckende Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu sorgen. Maßgeschneiderte Angebote mit neuen Buslinien in Kombination mit dem ‚BAST‘ sorgen dafür, dass viele Pendlerinnen und Pendler eine attraktive Alternative zum Auto haben und sich mit dem Umstieg auf Öffis eine Menge an Geld sparen können. Aber nicht nur die Pendlerinnen und Pendler profitieren: Durch die Kombination von günstigen Tickets und dem sukzessiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs mit einheitlichem Taktverkehr wird die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs für alle Burgenländerinnen und Burgenländer bequemer und leistbarer“, betonte Landesrat Dorner abschließend.