KUZ Mattersburg „NEU“: Bildung, Kultur, Literatur und Wissenschaft an einem Ort

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Die Bauarbeiten rund ums neue Kulturzentrum Mattersburg befinden sich im Endspurt. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Baulandesrat Heinrich Dorner und Mattersburgs Bürgermeisterin Claudia Schlager überzeugten sich am Freitag bei einem Lokalaugenschein vor Ort von den Fortschritten.

Bis Ende März beginnen die Abnahmen mit allen Gewerken. Parallel dazu werden auch die nötigen Behördenverfahren abgewickelt, sodass bis spätestens Anfang Mai mit der Übersiedlung der einzelnen Nutzer – den Anfang machen Archiv und Landesbibliothek – gestartet werden kann. Die offizielle Eröffnung wird voraussichtlich am 22. Mai stattfinden – dem Jahrestag der Eröffnung des ursprünglichen Kulturzentrums 1976. „Uns ist nach etlichen Jahren der Diskussion 2018 ein neuer Anlauf für dieses Projekt gelungen, in dem wir auch die Zukunft des Landesarchivs und der Landesbibliothek in die Planung einbezogen haben. Seither wird, wie versprochen, konsequent an der Umsetzung gearbeitet. Wir können trotz Corona-Pandemie und trotz angespannter Auftragslage am Bausektor auch den Zeitplan weitestgehend einhalten. Gewinner ist nicht nur die Kultur des Landes, sondern auch die Stadt Mattersburg, die zur Außenstelle der Landesverwaltung wird, und die ganze Region, die ein neues Veranstaltungszentrum bekommt“, betonte der Landeshauptmann.

„Nach den erfolgreichen Modernisierungs- und Umbauarbeiten eines der bedeutendsten kulturgeschichtlichen Wahrzeichen des Burgenlandes, der Burg Schlaining, können wir mit dem rundum sanierten KUZ Mattersburg ein weiteres Vorzeigeprojekte der LIB - Landesimmobilien Burgenland in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Dafür bedanke ich mich sehr herzlich bei allen Projektbeteiligten und ausführenden Firmen“, so Landesrat Dorner.
„Das neue KUZ Mattersburg ist für den gesellschaftlichen und kulturellen Bereich in der Stadt enorm wichtig. Mit dem neuen Kulturzentrum Mattersburg entsteht ein einzigartiges Zentrum der Kultur, Kommunikation, Weiterbildung, Forschung und Literatur, mit dem die Stadt Mattersburg ihre Bedeutung festigen und weiterentwickeln kann“, versicherte Bürgermeisterin Claudia Schlager versicherte
Auf 4.750 m² entsteht ein Kulturzentrum völlig neuen Zuschnitts, das Wissenschaft, Bildung und Kultur mit dem Schwerpunkt Literatur an einem Ort versammeln wird. Zudem wurde das Gebäude komplett barrierefrei gestaltet. Das Bauvorhaben für das KUZ Mattersburg wurde bewusst mittels Einzelausschreibungen abgewickelt, um auch den Klein- und Mittelbetrieben der Region eine Angebotslegung zu ermöglichen. Für die Generalplanung zeichnet sich das Architekturbüro HOLODECK architects verantwortlich.

 

Zeitplan und weitere Etappen:

  • KUZ Mattersburg wurde aufgrund baulicher Mängel 2014 geschlossen – danach über ein halbes Jahrzehnt der Diskussion
  • nach Amtsantritt von LH Doskozil als Kulturreferent Ende 2017 wurde ein neuer Anlauf genommen: überarbeitetes Konzept, veränderte Planung, auch Zukunft des Landesarchivs und der Landesbibliothek einbezogen
  • Ab Mitte 2018 lagen alle notwendigen Bescheide vor.
  • Im Frühjahr 2019 wurden notwendige Abbrucharbeiten vorgenommen, der eigentliche Baubeginn erfolgte 2020.
  • Oktober 2020 starteten die Baumeisterarbeiten.
  • Fertigstellung der Außenanlagen (Parkplätze, Grünflächen, Bepflanzung)
  • Fertigstellung der Bauarbeiten Ende Februar 2022
  • Übergabe an die Betreiber am 29. April 2022
  • voraussichtlicher Eröffnungstermin am 22. Mai 2022

Das neue Kulturzentrum umfasst die Kulturbetriebe Burgenland (Veranstaltungssaal, Büro, Ausstellungsbereich), das Landesarchiv mit Büros, die Landesbibliothek, das Literaturhaus, die Volkshochschule, ein multifunktionales Foyer für unterschiedliche Nutzungsarten und eine Gastronomie. Zu Beginn und während der Siedlungsarbeiten werden 24 Personen im KUZ ihrer Arbeit nachgehen, im Normalbetrieb werden es insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein.

Folgende Bestände des Landesarchivs übersiedeln in das neue KUZ:

  • insgesamt ca. 7.400 Laufmeter (lfm) Archiv- und Bibliotheksgut
  • rd. 4.100 lfm Kartons (Akten, Urkunden, Urbare, Grundbuch u. ä.)
  • 45 Planschränke für besonders wertvolle Exponate wie historische Karten und Urkunden (45.000 Einzelstücke)
  • 5 Mikrofilmschränke mit rund 2.300 Mikrofilmen und Mikrofiches
  • rund 500.000 Objekte der Fotosammlung in 22 Fotoschränken
  • 3.300 lfm Bibliotheksgut (Bücher, Zeitungen, Plakate), das sind rund 123.000 Bände

Am Standort Eisenstadt bleiben rund 3.600 lfm Archiv- und Registraturgut (Archivgut – als archivwürdig, für die dauernde „für die Ewigkeit“ Aufbewahrung bewertete Unterlagen. Registraturgut – Unterlagen, die noch für die laufende Geschäftstätigkeit der Landesverwaltung benötigt werden), mit den am Standort Eisenstadt freiwerdenden Regallaufmetern ist voraussichtlich Platz für ca. 15-20 Jahre Archivgut.

Kapazitäten des neuen Objekts:
Der Veranstaltungsaal weist bei Theaterbestuhlung eine Besucherkapazität von bis zu 410 Personen auf, im Literaturhaus können Lesungen für bis zu 70 Personen stattfinden. Insgesamt hat das Gebäude ein Gesamtfassungsvermögen von bis zu 700 Personen. Zudem wurde im Projekt großes Augenmerk auf die Mehrfachnutzungen der Räumlichkeiten gelegt.

Erhaltung denkmalgeschützter Teile:
Die Bauarbeiten wurden mit besonderer Rücksicht auf die denkmalgeschützten Bereiche vorgenommen. Neben einem Teil der Außenanlagen bleibt ein Bauteil mit den denkmalgeschützten Bereichen einschließlich einem Teilbereich der Zwischendecke sowie dem Brunnen erhalten. Diese wurden fachgerecht saniert. Zudem erfolgten eine Betonsanierung und Sanierung der Mahagoni-Holzfenster.

Technische Daten:

  • Theaterbestuhlung im Veranstaltungssaal: 410 Personen
  • Kapazität des Literaturhauses: 70 Personen
  • Gesamtfassungsvermögen des Gebäudes: 700 Personen
  • Kleiner Veranstaltungssaal im Obergeschoss: 100 m2
  • Nutzfläche: 4.750 m²
  • Betonbau: 5.200 m³
  • Bewährungsstahl: 500 Tonnen
  • Lüftungskanalbleche: 5.000 m²


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