Landesholding-Chef in der ORF-Sendung „Burgenland Heute“: „Man muss mit dem gleichen Maß messen“

Am Mittwoch, den 29.06.2022 war Hans Peter Rucker, Geschäftsführer der Landesholding Burgenland, Studiogast in der ORF-Sendung „Burgenland Heute“. Thema waren die Rolle der Landesholding als betriebswirtschaftliches Kompetenzzentrum, ihr Beitrag gegen steigende Energiepreise – aber auch die unfaire Kritik der Wirtschaftskammer an landeseigenen Unternehmen.

Moderator Martin Ganster begann das Gespräch mit der Frage, wie die Bevölkerung im Burgenland von der Arbeit der Landesholding, die mittlerweile 73 Unternehmen umfasse, profitieren würden.
Geschäftsführer Hans Peter Rucker sagte, dass die Unternehmensgruppe effizient und wirtschaftlich erfolgreich geführt werden würde: „Aufgabe der Landesholding ist es, dass sie diese Unternehmen gemeinsam steuert und finanziell führt.“

Elf neue Gesellschaften

In den vergangenen zwei Jahren seien elf neue Gesellschaften hinzugekommen, so der Moderator, und wollte wissen, ob die Expansion weiter gehe. Rucker bestätigte, dass elf neue Gesellschaften gegründet würden, aber einzelne Geschäftsbereiche verlassen oder Unternehmen zusammengeführt worden seien. „Hinter jedem Unternehmen steht eine spezifische Aufgabe, ein Unternehmenszweck, der ja auch den Burgenländerinnen und Burgenländern zu Gute kommt“, so der Geschäftsführer.

Auf die Frage ob noch ein weiterer Bereich geplant wäre, berichtete Hans Peter Rucker, dass derzeit die Neusiedler-See-Management-Gesellschaft gegründet würde, die sich mit der Pflege des Sees auseinandersetzt. „Dies ist eine wichtige Aufgabe.“

Wirtschaftskammer-Gastwirtschaft des Bundes als Konkurrenz für burgenländische Wirte

Dann fragte der ORF-Journalist nach wegen der Kritik von Wirtschaftskammerfunktionären an der In-House-Agentur der Landesholding, der Kommunikation Burgenland, die angeblich die private Werbewirtschaft konkurrenziere. Rucker forderte in dieser Diskussion deutlich ein, fair miteinander umzugehen: „Ich möchte schon daran erinnern, dass die Gastronomie der Wirtschaftskammer (in der Zentrale in Eisenstadt, Anm.) von der Österreichischen Mensa Betriebs-GmbH betrieben wird. Das ist eine Gesellschaft, die zu 100 Prozent dem Bund gehört und die auch Catering anbietet – als Konkurrenz für die burgenländischen Gastronomiebetriebe. Man muss da mit dem gleichen Maß messen und fair zueinander sein. Es ist wichtig, dass man diese Diskussion versachlicht.

Gewinne für soziale Zwecke

Martin Ganster wechselte darauf hin zum Thema Energiepreisanstieg. Er fragte, ob die Landesholding eingreifen könne, um die Bürger vor Preisexplosionen zu schützen? Rucker erklärte, dass die hohen Preise sich aufgrund der Gaskrise und der Weltmarktpreise ergeben würden. Die Energie Burgenland sei in einer guten Position, weil sie neben dem Handelsgeschäft auch eigene Energie produziert. Aus dieser Energieproduktion entstehe ein Gewinn, der auch der Landesholding zugutekomme. „Die Generalversammlung der Landesholding, angeführt vom Landeshauptmann, hat zuletzt beschlossen, dass ein Gewinn in Höhe von 5 Millionen Euro dem Unternehmen entnommen wird und in einen Sozial- und Klimafond für die bedürftigen Bewohner des Burgenlandes, eingezahlt wird, um die Preissteigerungen zu mildern“, kündigte Rucker an.

Gegen Gießkannenprinzip

Die genaue Verteilung der Mittel, an die, die Unterstützung brauchen, sei Aufgabe des Landes. Aber: „Es ist nicht Intention, dass ein Gießkannenprinzip vorherrscht, sondern dass die Menschen im Land, die Unterstützung bei den hohen Energiepreisen benötigen, diese auch erhalten.“, betonte Rucker.

Pendeln mit Unterstützung des tollen LHB-Teams

Zu guter Letzt wollte der Moderator wissen, wie der Geschäftsführer der Landesholding, der täglich aus dem Südburgenland in den Norden fahre, als Pendler solch ein großes Unternehmen führe. Rucker schmunzelnd: „Da muss man früh aufstehen und spät schlafen gehen.“ Es stehe ein hoher persönlicher Einsatz und Engagement dahinter. „Aber nicht nur von mir. Ich habe ein tolles Team, das mich unterstützt und so sind wir gemeinsam erfolgreich“, so der LHB-Geschäftsführer abschließend.