Modernisierung KUZ Güssing: Generalplaner fixiert – Baustart Ende 2023

© Tritthart + Herbst Architekten ZT GmbH

Im Juni 2021 haben sich die Burgenländerinnen und Burgenländer aus dem Bezirk Güssing im Rahmen einer Volksbefragung für die Modernisierung ihres Kulturzentrums entschieden. Nun hat die Landesimmobilien Burgenland GmbH den nächsten, wichtigen Schritt planmäßig erreicht: Der Generalplaner für den Umbau des Kulturzentrums steht fest. Eine Arbeitsgemeinschaft der beiden Firmen „eep architekten ZT GmbH“ und „Tritthart + Herbst Architekten ZT GmbH“ ist aus dem europaweiten Ausschreibungsverfahren als Bestbieter hervorgegangen. Dies gaben Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Gerald Goger, Geschäftsführer der Landesimmobilien Burgenland GmbH (LIB) und Bürgermeister Vinzenz Knor bekannt. Begonnen habe das Projekt mit einem starken Zeichen für direkte Demokratie, so der Landeshauptmann: „Den Wunsch der Bevölkerung setzen wir nun Schritt für Schritt um und festigen damit Güssing nachhaltig als überregionalen, modernen Kulturstandort. Die Bestellung der Architekten ist ein wichtiger Meilenstein in diesem Prozess.“ 

Erste bauliche Maßnahmen für das Kulturzentrum können Ende 2023 starten, die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant. Insgesamt werden rund 23 Millionen Euro netto investiert. Landeshauptmann Doskozil betont: „Wir nutzen die einmalige Chance und bringen mit der Sanierung des KUZ auch viele neue Gäste nach Güssing. Wir haben uns im Zukunftsplan Burgenland dazu bekannt, in jedem Bezirk ein modernes Kulturzentrum zu schaffen. Es freut mich, dass wir nun den nächsten Schritt in Richtung Umsetzung gehen.“ 

Großer Veranstaltungssaal und neuer Open-Air-Bereich 
Gerald Goger, Geschäftsführer der LIB, zeigt sich von dem Konzept der Architekten begeistert: „Das sanierte KUZ Güssing wird funktional, modern und ökologisch sein. Eine Photovoltaikanlage sorgt für ein nachhaltiges Energiekonzept.“ Der denkmalgeschützte, brutalistische Bestand werde baulich gefestigt und auf zeitgemäßen Standard gebracht. Neben der Sanierung des großen Veranstaltungssaals mit rund 500 Sitzplätzen soll es ein Atrium sowie einen Open-Air-Bereich mit Outdoor-Bühne und ausziehbarer Tribüne geben. Auch die Modernisierung des Restaurants und die Schaffung einer Restaurant-Terrasse mit Blick auf die Burg sind Teil des Projekts. Bibliothek, Seminarräume, Co-Workingspaces können ganztägig als Treffpunkt genutzt werden. Der überwiegende Bau der neuen Anlage erfolgt in Sichtziegelmauerwerk und greift damit das Erscheinungsbild des Bestandes auf. 

Investition belebt regionale Wirtschaft 
Das Südburgenland und vor allem Güssing profitieren enorm von der Modernisierung des Kulturzentrums. Bürgermeister Vinzenz Knor zitiert eine Untersuchung von Joanneum Research aus dem Jahr 2021: „Durch die Modernisierung wird Güssing nicht nur zu einem überregionalen Kultur-Hotspot im Süden des Landes, auch die lokale Bauwirtschaft wird gestärkt und hat das Potenzial, neue Arbeitsplätze im Südburgenland zu schaffen.“ Alleine in der Bauphase sichert die Modernisierung des KUZ Güssing laut Studie rund 210 Arbeitsplätze. Die geplante Investition von knapp 23 Millionen Euro in das KUZ Güssing wird eine Bruttowertschöpfung von 7,1 Millionen allein im Burgenland auslösen. Zusätzliche positive Effekte sollen sich auch aus dem laufenden Betrieb des Kultur- und Veranstaltungszentrums ergeben. Schon bisher begrüßte das KUZ Güssing rund 30.000 Besucherinnen und Besucher pro Jahr. Hinzu kommen rund 10.000 Gäste des Güssinger Kultursommers. Allein diese 40.000 Besucher lösen pro Jahr rund 1,1 Millionen Euro an Bruttowertschöpfung direkt in der Region Güssing aus, indem sie Tickets kaufen, Lokale besuchen oder nächtigen. Die Studie wurde von der LIB im Zuge der Volksbefragung beauftragt. Damals nicht mitberechnet wurde das neue Outdoor-Konzept, das für weitere Wertschöpfung sorgen wird. 

Kulturelle Nahversorgung trotz Umbau sichergestellt 
Das KUZ Güssing ist seit über 45 Jahren in Betrieb und habe wesentlich zur Förderung der kulturellen Aktivitäten im Burgenland beigetragen, so Landeshauptmann Doskozil. Es sei wichtig, dass Kulturliebhaber auch bis zur Fertigstellung nicht auf ihr Programm verzichten müssen. Bis Ende des Jahres 2023 läuft der Spielbetrieb im KUZ Güssing unverändert weiter. In der Umbauphase in den Jahren 2024 und 2025 wird ein Großteil des KUZ-Programms bis zur Wiedereröffnung 2026 in den Stadtsaal Güssing verlegt. Vertraute Formate und Abo-Zyklen wie Kabarett, Theater für Kinder und Erwachsene sowie Konzerte, Lesungen und Filmvorführungen werden also trotz der Umbauarbeiten weiterhin in der unmittelbaren Umgebung stattfinden und mit dem KUZ Oberschützen ist die kulturelle Nahversorgung in der Region mit einer weiteren Institution der Kulturbetriebe Burgenland sichergestellt. 

Kultursommer Güssing 
Der Kultursommer Güssing wird auch nach dem Tod Frank Hoffmanns eine wichtige Marke der KBB bleiben und findet dieses Jahr unter dem Motto „In Memoriam Frank Hoffmann“ mit drei Konzerten im KUZ Güssing und im Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf statt. Auf dem Programm stehen Konzerte mit Adi Hirschal, mit The Schick Sisters und dem Glasharmonika Duo, bestehend aus Christa und Gerald Schönfeldinger. In der Umbauphase des KUZ in den Jahren 2024 und 2025 werden die Veranstaltungen des Kultursommers Güssing unter anderem im Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf gespielt. Die zukünftige Neuausrichtung des Kultursommers Güssing werde im Herbst präsentiert, so Landeshauptmann Doskozil: „Wir arbeiten intensiv an einer Weiterentwicklung des Kultursommers. Ich kann jetzt schon versprechen: Güssing wird in unserem Festivalprogramm eine noch größere Rolle spielen als bisher.“ Das Kulturzentrum Güssing soll nach der Fertigstellung übrigens nach dem 2022 verstorbenen Intendanten und Schauspieler Frank Hoffmann benannt werden.