Eine wesentliche Grundlage für die Arbeiten bildet die bestehende Infrastruktur rund um den See. Neben den Anlagen in Rust wurden in den letzten Jahren die Absetzbecken Neusiedl, Podersdorf und Illmitz durch die Gemeinden instandgesetzt. Ab dieser Saison steht nun auch das durch die Esterhazy Betriebe sanierte Absetzbecken Breitenbrunn mit einem Fassungsvolumen von rund 17.000 Kubikmetern zur Verfügung. Diese Infrastruktur soll in den kommenden Jahren weiter ausgebautwerden.
Der erste Schwerpunkt des neuen Bauprogramms liegt auf klassischen Entschlammungsmaßnahmen in Hafenanlagen, Hafeneinfahrten, Dalbenstraßen sowie Boots- und Schilfkanälen. In Abstimmung mit der Schifffahrt sind auch Kanalverbreiterungen geplant, um den Schiffsverkehr zu erleichtern. Zudem werden Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserzirkulation umgesetzt, etwa in den Krautlacken bei Rust und im Bereich der Ruster Poschn bei Illmitz.
Ein weiterer Schwerpunkt betrifft die Schilfpflege. Wie in den vergangenen Jahren werden Schilfkanäle ertüchtigt und Brandschutzschneisen angelegt. „Neu ist der Einsatz moderner Schilfpflegemaschinen, die speziell für großflächige Alt- und Bruchschilfbestände entwickelt wurden. In einer mehrmonatigen Testphase sollen sie rund um den See erprobt und weiter optimiert werden. Begleitet wird das Seemanagement dabei von erfahrenen Schilfschneidern, die mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung beratend unterstützen“, wie Geschäftsführer Erich Gebhardt erläutert.
Zur Verbesserung von Planung, Dokumentation und Umsetzung investierte das Seemanagement zudem in moderne Vermessungs- und Steuerungstechnologien. Ein Drohnenboot mit Multibeam-Fächerecholot erstellt künftig präzise Geländemodelle des Seegrunds. Schilfpflegemaschinen wurden mit Orientierungssystemen und grafischer Einsatzdokumentation ausgestattet, und auch die Saugbagger erhielten Steuerungssysteme zur Effizienzsteigerung bei der Sedimententnahme. „Unser Ziel ist es, den See nicht nur zu erhalten, sondern ihn langfristig ökologisch zu stärken und sicher zu bewirtschaften. Mit moderner Technik und engagierten Fachkräften setzen wir diesen Weg konsequent fort“, hält Landesrat Heinrich Dorner fest.

